Verein für Kampfkunst und Selbstverteidigung e.V.

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Kata

Nördliche Kata: Die "harte" Linie

Die Kyokushin Kata können grob nach ihrem Ursprung unterteilt werden. Die Gruppe der nördlichen Kata wurde vornehmlich durch Gichin Funakoshi beeinflusst, welcher sie vom Shorin-ryu (der okinawaischen Version von Shaolin Kempo) ableitete. Dieses wiederum stammte von den nördlichen Regionen Chinas, wo das feste und offene Terrain die Verwendung von langen, mächtigen Ständen und die Ausführung von Tritten und Sprüngen erlaubte. Blöcke und Schläge können hart und gerade sein, und Genauigkeit wird hervorgehoben.

Taikyoku Sono Ichi; Ni

kampfkunstschule eisheuer - Kata Taikyoku

Dies sind strittige Kata, nicht so sehr in Kyokushin, als vielmehr in anderen Stilen. Einige Ryu meinen, dass sie zu einfach und deshalb nicht wert sind, als Kata bezeichnet zu werden. Diese wurden von Gichin Funakoshi geschaffen, um den Anfänger an Kata heranzuführen, und bestehen aus zwei Grundbewegungen - Zenkutsu Dachi und Oi Tsuuki oder Zenkutsu Dachi und Mae Gedan Barai.

Taikyoku Sono Ichi und Taikyoku Sono Ni sind im Ablauf identisch mit der Ausnahme, dass alle Tsuki in Taikyoku Sono Ichi Chudan, und in der Taikyoku Sono Ni Jodan sind. (Schrittfolge)

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Taikyoku Sono San

kampfkunstschule eisheuer - Kata Taikyoku

In der Taikyoku Sono San gibt es zusätzlich Kokutsu Dachi und Uchi Uke. Obwohl auch hier nur einfache Grundtechniken angewendet werden, kostet es dem Anfänger doch lange Zeit, sie zufriedenstellend auszuführen. Selbst Dan-Anwärter haben aus Mangel an Verständnis der einfachen Techniken oftmals Schwierigkeiten, sie korrekt und kraftvoll auszuführen. Durch technische Variationen kann der Schwierigkeitsgrad erhöht werden. (Schrittfolge)

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Taikyoku Sono Ichi, Ni in Ura

kampfkunstschule eisheuer - Kata Taikyoku in Ura

Die meisten Kyokushin Dan-Prüfungen verlangen, dass die Taikyoku Kata auch "in Ura" ausgeführt werden, d.h. mit einer Rückwärtsdrehung bei jedem Vorwärtsschritt. Eine hervorragende Übung für Gleichgewicht und Stehvermögen. Eine zusätzliche Übung für das "Kata-Gedächtnis" bildet die Praxis, die Kata rückwärts - d. h. den letzten Schritt als ersten - auszuführen.

Taikyoku Sono Ichi in Ura und Taikyoku Sono Ni in Ura sind im Ablauf identisch mit der Ausnahme, dass alle Tsuki in Taikyoku Sono Ichi in Ura Chudan, und in der Taikyoku Sono Ni in Ura Jodan sind. (Schrittfolge)

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Taikyoku Sono San in Ura

kampfkunstschule eisheuer - Kata Taikyoku in Ura

In der Taikyoku Sono San in Ura gibt es zusätzlich Kokutsu Dachi und Uchi Uke. (Schrittfolge)

Tsokugi Taikyoku Sono Ichi, Ni, San

Diese Kata folgen dem selben Schrittdiagramm wie die Taikyoku Kata. Um den Schwierigkeitsgrad zu steigern werden hier allerdings anstelle der Handtechniken Fußtechniken ausgeführt. Auch diese Kata können in Ura und in anderen Variationen ausgeführt werden.

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Pinan Kata - die Entstehung

Man geht davon aus, dass Yasutsune Itosu eine Kata von einem in Okinawa lebenden Chinesen erlernte. Diese Kata wurde von dem Chinesen "Chiang Nan" genannt. Offensichtlich klingt diese Bezeichnung für Okinawaer seltsam und ist für sie auch schlecht auszusprechen. Man bedenke, dass in Japan das "n" oftmals mit einem leichten "g" beendet wird. Daher würde "Channan" ähnlich wie "Chang nan" ausgesprochen werden, wobei das "ng" unbetont bleibt ("Arigato" wird eher ausgesprochen wie "Aringato"). Alles in allem für Japaner "Channan" ein bisschen schwierig. Ohnehin war Itosu davon überzeugt, dass diese Kata nicht nur schwer auszusprechen, sondern darüber hinaus auch zu lang war, um sie zum Zwecke der Körperertüchtigung der Schulkinder leicht unterrichten zu können.

So brach er sie um 1906 in fünf Teile (Kata) und nannte diese Kata, die er in den Sportunterricht an den okinawaischen Schulen einführte, Pinan. In der Weiterverfolgung dieses Konzeptes gründete oder veränderte Itosu auch noch andere Kata, die später das Grundgerüst der japanischen Shorin Stile bildeten.

Die Meister Takagi und Uku erzählen diese Entstehungsgeschichte, und Meister anderer Schulen, wie z.B. Chozo Nakam erzählen sie auch so. Die Channan Kata - obwohl es sie immer noch in der ursprünglichen Form gibt - wird fast nur noch in speziellen Schulen geübt wo der Ablauf detailliert überliefert wird.

Die Pinan Kata selbst wurden von Itosu auf der Basis der zwei Kata Channan I und Channan II geschaffen.Viele Experten sind der Auffasung, dass es sich bei den Kata Channan I und Channan II um "verlorene Kata" handelt: Es ist keiner zu finden, der diese Kata in der Praxis kennt oder kann. Allerdings gibt es chinesische Experten, die behaupten, nicht nur die beiden genannten Kata, sondern auch noch eine Channan III überliefern zu können.

Die urspüngliche okinawaische Bezeichnung Pinan wurde später von Gichin Funakoshi in Heian umbenannt. Heian wird allgemein übersetzt als "friedfertiger Geist". Es setzt sich aus den Anfangssilben der beiden Bezeichnungen Heiwa und Antei zusammen, was in der Übersetzung "Frieden" und "Ruhe" bedeutet). Die meisten okinawaischen Stilarten des Shorin Ryu sind bei der Bezeichnung Pinan geblieben

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Pinan Sono Ichi

kampfkunstschule eisheuer - Kata Pinan

Die erste Kata der Pinan-Gruppe. Sie schult die Abwehrtechniken Gedan Barai, Jodan Uke und Mawashi Shuto Uke. Chudan Oi Tsuki und Tettsui Komi Kami werden als Angriffstechniken verwendet. Als Stellungen werden Zenkutsu Dachi, Neko Ashi Dachi und Kokutsu Dachi ausgeführt. In der Pinan Sono Ichi werden vor allem die Beinbewegungen und Richtungsänderungen, die Haltung des oberen Körpers und die Spannungsverhältnisse geübt. (Schrittfolge)

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Pinan Sono Ni

kampfkunstschule eisheuer - Kata Pinan

Die zweite Kata der Pinan-Gruppe. Das Embusen gleicht dem der Pinan Sono Ichi. Die Kata umfass jedoch einen größeren technischen Bereich. Neu in ihr sind zwei Fußtechniken, Yoko Geri und Mae Geri. Das Wesen der Kata ist das Gyaku-Prinzip. Im Gegensatz zur Pinan Sono Ichi, die den geradlinigen Einsatz der Hüfte lehrt, schult die Pinan Sono Ni den Einsatz der gegenseitigen Hüfte. In der Anwendung übt sie die mittlere Distanz. (Schrittfolge)

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Pinan Sono San

kampfkunstschule eisheuer - Kata Pinan

Die Kata enthält viele Techniken für den Nahkampf und schult vor allem die Stellung Kiba Dachi. In dieser werden mehrere Formen der Bewegung verwendet: das Vorgehen im großen Schritt, die Rückwärtsdrehung und der Seitwärtssprung bei gleichzeitiger Ausführung eines Jodan Hiji Ate. (Schrittfolge)

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Pinan Sono Yon

kampfkunstschule eisheuer - Kata Pinan

Ihr Ablauf ist durch die doppelten Abwehrformen und den Gebrauch von Fußtechniken durch eine große Dynamik gekennzeichnet. Vieles weist darauf hin, dass die Pinan Sono Yon aus der Kanku entwickelt wurde. (Schrittfolge)

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Pinan Sono Go

kampfkunstschule eisheuer - Kata Pinan

Die Pinan Sono Go ist die letzte Kata der Pinan Gruppe. In ihr vereinigen sich mehrere Grundprinzipien des Karate: Wechselnde Abwehrformen zwischen Gedan, Jodan und Chudan, Ergreifen des gegnerischen Arms und Kontern, Kontertechnik mit Blickwechsel, Vermeiden eines Angriffs durch einen Sprung, Abwehren und Kontern (Tai sabaki) mit Nagashi Techniken usw. Durch die Vielfalt der Techniken lehrt diese Kata bereits umfangreiche Kampftechniken. Zugleich stellt ihre Ausführung hohe Ansprüche an Rhythmus und Timing. Die Kata kombiniert abwechselnd schnell aufeinanderfolgende Bewegungen mit schnell ausgeführten Techniken. (Schrittfolge)

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Pinan Sono Ichi in Ura

kampfkunstschule eisheuer - Kata Pinan in Ura

Die meisten Kyokushin Dan-Prüfungen verlangen, dass die Pinan Sono Ichi auch "in Ura" ausgeführt werden, d.h. mit einer Rückwärtsdrehung bei jedem Vorwärtsschritt. Eine hervorragende Übung für Gleichgewicht und Stehvermögen. Eine zusätzliche Übung für das "Kata-Gedächtnis" bildet die Praxis, die Kata rückwärts - d. h. den letzten Schritt als ersten - auszuführen. (Schrittfolge)

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Pinan Sono Ni in Ura

kampfkunstschule eisheuer - Kata Pinan in Ura

Pinan Sono Ni "in Ura" bedeutet, dass jeder Vorwärtsschritt mit einer Rückwärtsdrehung statfindet. Eine hervorragende Übung für Gleichgewicht und Stehvermögen. Eine zusätzliche Übung für das "Kata-Gedächtnis" bildet die Praxis, die Kata rückwärts - d. h. den letzten Schritt als ersten - auszuführen. (Schrittfolge)

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Yantsu

kampfkunstschule eisheuer - Kata Yantsu

"sauber halten" - Diese höhere Kata steht für die Reinheit der eigenen Prinzipien und Ideale. Sie kommt aus der Shorei-Schule. Es gilt der Grundsatz, dass diese Prinzipien niemals zugunsten anderer Vorteile verraten werden dürfen. Dies gilt als Schande und unwiderrufliche Beschmutzung der eigenen Ehre.Andere Quellen behaupten, dass Yantsu der Name des chinesischen Militär-Attaché in Okinawa war.

Der geschichtliche Hintergrund der Yantsu ist etwas unklar, doch es scheint, dass sie ihre Entstehung in der Gegend von Naha hat. Die Kata beginnt mit Morote Haito Uchi und verwendet einzigartige Stellungskombinationen, Täuschungsmanöver und Abwehrtechniken - diese teilweise in Tsuru Ashi Dachi - an. (Schrittfolge)

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Tsuki no Kata

kampfkunstschule eisheuer - Tsuki no Kata

Tsuki No bedeutet Wohlstand und Glück. Wohlstand und Glück kommt nicht von alleine. Man soll sich vorstellen, dass für jeden Tsuki in dieser Kata eine persönliche Barriere niedergerissen wird. Kraft und Ausdauer in dem Bestreben Probleme zu lösen bringen Wohlstand und Glück.

Die Tsuki No entwickelt große Stoßkraft in den Beinen und der Hüfte durch die Anwendung von Faust- und Handtechniken in verschiedene Richtungen und in den drei stabilen Stellungen Kiba Dachi, Zenkutsu Dachi und Sanchin Dachi. - In dieser Kata wird insbesondere auf die Technik des Tsuki geachtet. (Schrittfolge)

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Sushiho

kampfkunstschule eisheuer - Kata Sushiho

Diese Kata ist auch unter dem Namen "Gojushiho" bekannt, und bedeutet übersetzt soviel wie "54 Schritte". Sie ist eine sehr hoch entwickelte Kata, wird aber in verschiedenen Stilrichtungen sehr unterschiedlich ausgeführt.

Sushiho war eine der fortgeschrittensten Kata des Shurite aus der Matsumura- und Itosu-Schule. Die Zahl "54" ist auch eng verbunden mit der Philosophie des Buddhismus.Die Bewegungen eines Spechtes, der mit seinem Schnabel gegen einen Baum klopft, werden hier sichtbar. Funakoshi Gichin nannte diese Kata daher auch Hotaku (Spechtklopfen).
Bereits in der Matsumura Schule gab es eine Urform aus China, die von Itosu durch eigene Erfahrungen ausgebaut wurde. Sie übertrug sich auf Okinawa in die meisten Shorin-Stile, wird aber sehr unterschiedlich ausgeführt.

Die Version des Tomari te wurde wahrscheinlich aus Matsumuras Shuri te beeinflußt, hat aber eine eigene Kampfauffassung. Ein einzigartiger Zug ist eine seitlich stolpernde Bewegung, die einen betrunkenen Mann nachahmt. Deshalb wird sie dort als "Kata des betrunkenen Mannes" bezeichnet.

Vermutlich hat Matsumura Sokon die Kata aus China mitgebracht. Man kann in ihr Elemente des chinesischen Tiger- und Kranichstils erkennen, die in China bis zum Shaolin Kloster zurückgeführt werden können. Die Techniken der Gojushiho werden im Bubishi erläutert und als "54 Schritte des schwarzen Tigers" und "Gebrauch der weißen Kranichfaust" bezeichnet. Die Kata ist sicher eine der ältesten okinawanischen Formen. (Schrittfolge)

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Kanku dai

kampfkunstschule eisheuer - Kata Kanku Dai

Kanku bedeutet "in den Himmel blicken", und die Kata ist ebenfalls bekannt unter dem Namen "aufgehende Sonne". Genau übersetzt bedeutet Kan "gute Beobachtung" und Ku bedeutet "Universum", "Luft" oder "Leere". Als erste Bewegung wird in dieser Kata mit den Händen über dem Kopf eine Öffnung gebildet, durch welche man das ganze Universum und die aufgehende Sonne erblicken kann. Die Bedeutung ist, dass, egal welchen Problemen man gegenübersteht, jeder Tag neu ist und das Universum wartet. Nichts ist so schrecklich, dass es sich auf die Grundrealität der Existenz auswirken kann.

Ursprünglich hieß die Kata Kushanku. Es wird berichtet, dass dieser Name von dem chinesischen Militär Attaché in Okinawa stammt. Die historische Kushanku (Guan kui), welcher man zuschreibt, dass sie eine Einführung zur Kanku Kata darstellt, kam 1756 nach Okinawa. Der chinesische Militär Attaché war ein Nahkampfexperte und gab während seines Aufenthalts in Okinawa eine Demonstration seines Könnens. Die Kanku Kata enthält immer noch viele Elemente von der originalen Kushanku. Es war die Kata, die Gichin Funakoshi bei seiner ersten öffentlichen Karate-Vorführung 1922 in Japan zeigte. (Schrittfolge)

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