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Kata

Südliche Kata: Die "sanfte" Linie

Sanchin No Kata

kampfkunstschule eisheuer - Sanchin no Kata

"Drei Phasen" oder "Drei Kämpfe". Eine okinawanische Kata aus dem Shorei ryu, in ihrem Ursprungsland China als Sanzhan oder Saam chien (in Fujian als Sanchen) bezeichnet. Die Kata stammt aus dem Baihequan und wird in Fujian in vielen Stilen geübt, unter anderem im Wuzuquan.

Vorgeschichte

Man weiß heute, daß Higashionna Kanryo bereits eine Form der Sanchin von chinesischen Experten aus Kumemura lernte, bevor er nach China reiste. In dieser Ursprungsform war die Atmung sanft und fließend, erst in den späteren Varianten wurde sie hart und tief (Ibuki). Sie wurde vermutlich zu dem Zwecke entwickelt, die innere Energie zu stärken.Über diese erste Form weiß man heute nur wenig. Es gibt allerdings die Siunimtao (Sequenz der "kleinen Idee"), die als Qigong-Übung im Wingchun geübt wird. Die Bewegungen der Hände in dieser Form ähneln bestimmten Passagen aus der alten Sanchin.Higashionna Kanryo hatte auf jeden Fall eine Qigong Sanchin in Kumemura gelernt, bevor er nach Fukien ging. Dort wird er der chinesischen Variante dieser Kata, der Happoren begegnet sein. Auch Miyagi Chojun kannte die Happoren, doch er nahm sie nicht in sein Übungsprogramm auf, sondern gründete auf ihrer Grundlage die Tensho.Im 19. Jahrhundert reisten viele Okinawaer nach Fukien und lernten den Kranichstil. Heute gibt es drei große okinawanische Stile, die vorgeben, die Erben der wahren Sanchin zu sein:
Uechi ryu, Goju ryu und Shito ryu. In allen kann man die chinesischen Ursprünge finden. Uechi verweist darauf, indem er anfangs den Namen Pangai noon für seinen Stil verwendete, was die okinawanische Aussprache für den chinesischen Stil Hanko nan (Hanko ryu) ist. Han bedeutet "hart" und Ko bedeutet "weich". Hanko ryu war auch der erste Name, den Shinzato Jinan für das Goju ryu gebrauchte.

Entwicklung auf Okinawa

Die Sanchin Version von Higashionna Kanryo, war im alten Naha te die erste Kata, die den Anfängern gelehrt wurde. Sie war wesentlich weicher als die heutige Version, wurde mit geöffneten Händen ausgeführt und verwendete keine Ibuki Atemtechnik.
Miyagi Chojun übernahm Higashionnas Sanchin, doch betonte er eine ungleich härtere Atmung und Spannung. Diese Kata ist komplexer und länger als die Higashionna-Sanchin und lehrt ausschließlich den Go-Aspekt (harten Aspekt). Für den Ju-Aspekt (weichen Aspekt) gründete Miyagi die Tensho. Er erlaubte keinem Schüler, eine andere Kata zu lernen, ehe er nicht darüber entschieden hatte, ob die Sanchin auf ausreichendem Niveau gemeistert war.

Inhalte

Die Art der Bewegung in der Sanchin soll die Atmung und Kraftentwicklung stärken, die Gesundheit erhöhen und die Vitalität des Körpers und den Geistes kräftigen. Auf Okinawa verwendet man den Begriff Kakuchi, mit dem man den essentiellen Punkt (hart/weich, langsam/schnell, aktiv/passiv) in einer Kata bezeichnet. Der essentielle Punkt der Sanchin Kata (hart) ist zusammen mit dem Hauptpunkt der Tensho (weich) die Basis aller anderen Kata, doch kann falsche und übertriebene Ibuki Atmung gesundheitliche Schäden bewirken.

Die Sanchin ist eine isometrische Kata, bei der jede Bewegung mit voller Spannung ausgeführt wird, begleitet von einer kraftvollen, tiefen Ibuki Atmung. Angestrebt wird die Kräftigung der Muskulatur, die Stärkung der Konzentration, die Entwicklung eines im Boden verankerten Standes und die korrekte Atmung. Ihre Übung fördert auch die Entwicklung der inneren Kraft (Ki), der besonders in den Shorei Stilen große Bedeutung beigemessen wird. Der Name "Sanchin" (drei Phasen) ist ein Hinweis darauf, dass ihre Übung drei essentielle Punkte entwickeln soll:

   • Geist, Körper und Technik
   • innere Organe, Blutzirkulation und Nervensystem
   • drei Arten von Kraft:
     1. Tento - Denken und Bewusstsein
     2. Hara - Lebensenergie und Atmung und Tanden
     3. Tanden - Körperkraft und Stärke

Die Sanchin No Kata zählt zu den Basis-Kata des Kyokushin Karate. (Schrittfolge)

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Gekisai Dai

kampfkunstschule eisheuer - Kata Gekusai Dai

Chojun Miyagi gründete etwa um 1920 diese Kata und verwendete sie zur Einführung der Anfänger in die Kampfkünste. Es gibt im Goju-Ryu zwei Varianten (Gekisai Dai Ichi, Gekisai Dai Ni), die im Kyokushinkai als "Gekisai Sho" bezeichnete Kata weist aber mit der Kata "Gekisai Dai Ni" von Chojun Miyagi keinerlei Ähnlichkeiten auf, wogegen "Gekisai Dai Ichi" und die "Gekisai Dai" des Kyokushin Karate nahezu identisch sind.

Geki bedeutet "niederreißen" und Sai bedeutet "Festung". Andere Interpretationen übersetzen es auch als "Erstürmen und Besetzen einer Festung". Sie lehrt Stärke in der Bewegung und Entschlossenheit in der Handlung. (Schrittfolge)

Gekisai Sho

kampfkunstschule eisheuer - Kata Gekusai Sho

Die fortgeschrittenere Form der Gekisai Dai. (Schrittfolge)

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Tensho

kampfkunstschule eisheuer - Kata Tensho

Kata der okinawanischen Shorei-Schule, entwickelt von Chojun Miyagi, nachdem er aus China zurückgekommen war. Er studierte dazu die chinesische Rokkishu, die auch im Kranichstil verwendet wird. Sie betont die weichen Bewegungen und ist daher das Gegenstück zur Sanchin-Kata, die sehr harte Bewegungen hat. Sie besteht lediglich aus drei Schritten vorwärts und drei Schritten zurück. Das klingt sehr einfach, doch genau darin liegt der Schwerpunkt. Es kommt auf die Perfektion der Feinheiten und die Konzentration auf das Wesentliche an.

Wer die Tensho Kata meistert, kommt zu einem grundlegenden Verständnis der "weichen" Aspekte des Karate.

Sehr wichtig ist in dieser Kata die Bewegung aus dem Handgelenk. Sie muss entspannt und locker sein, damit bei einem Angriff des Gegners der Kontakt mit seinem Arm hergestellt und (ein wichtiger Aspekt im Nahkampf) nicht wieder verloren wird (Kakie = klebende Hände).

Die Tensho war Mas Oyamas bevorzugte Kata. (Schrittfolge)

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Saiha/Saifa

kampfkunstschule eisheuer - Kata Saiha

Höhere Kata (chin. Zuofa) aus dem okinawanischen Shorei ryu. Die Übersetzung ihrer Schriftzeichen bedeutet "große Welle" (andere Übersetzer interpretieren es als "Zerbrechen" bzw. "Zerschmettern" oder gar "Größtmögliche Zerstörung"). Diese Kata wurde entweder aus China importiert oder sehr stark von den chinesischen Kampfkünsten - namentlich dem "Weißen Kranich Stil" - beeinflusst. Sie wird praktiziert in den Schulen des Shindo, Gojo und Kyokushin.

Im technischen Sinn lehrt diese Kata Abwehr- und Kontertechniken mit derselben Hand. Die vielfältigen Schlagtechniken (Tettsui, Uraken, Morote Tsuki, Ashi Barai, Haito Uchi etc.) sind kreisförmig und werden zumeist aus den Armgelenken heraus ausgeführt. (Schrittfolge)

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Seienchin

kampfkunstschule eisheuer - Kata Seienchin

Seienchin wird allgemein übersetzt als "unter Kontrolle bringen, ziehen, kämpfen". Der Name ist ein Hinweis auf die vielen Einhak- und Greiftechniken, die diese Kata beinhaltet.

Man nimmt an, dass diese Kata von Kanryo Higaonna nach Okinawa gebracht wurde. Er wiederum hatte sie von den Meistern Ko Ruru oder Xinxian Wai, die zu dieser Zeit in Fuzhou (in der Fujian Provinz) unterrichteten. Um die Verwirrung um das Entstehen dieser Kata noch zu vergrößern, weisen neuere Forschungen darauf hin, dass Ko Ruru identisch mit Xie Zhongxiang war, dem Gründer des "Hustenden Kranich Stils". In diesem Stil wiederum ist kein Hinweis auf diese Kata zu finden (allerdings soll auch Norisato Nakaima, der Gründer des Ryuei Stils diese Kata von Ko Ruru gelernt haben). Wiederum andere Quellen behaupten, dass Miyagi für die Erschaffung bzw. Einführung dieser Kata verantwortlich ist.

Die Seienchin ist eine lange Kata mit vielen langsamen Bewegungen, die aus Kiba Dachi ausgeführt werden. Sie enthält mit Ausnahme des abschließenden Mae Tobi Geri keine Fußtechniken. Die Hakenblocks verweisen auf ihren chinesischen Ursprung, manche sehen dem Taijiquan sehr ähnlich. Im Goju ryu gehört sie zu den Ju-Kata (weiche Kata) und ist zusammen mit der Suparinpei die höchste Kata.

Die Seienchin wird in vielen Stilrichtungen gepflegt, wie z. B. Goju, Shito, Isshin, Shorei, Kyokushin, Shimabuku Eizo Shorin, Ryuei. (Schrittfolge)

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Garyu

kampfkunstschule eisheuer - Kata Garyu

Die Garyu beinhaltet sowohl kraftvolle Fußtritte als auch Techniken der "klebenden Hände". (Schrittfolge)

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Seipai

kampfkunstschule eisheuer - Kata Seipai

Eine der schwierigsten und zugleich schönsten Kata des Kyokushin Karate ist die Seipai. Seipai bedeutet "18 Hände" und man bezeichnet sie oft als die "Drachen Kata".

Die ursprünglich aus dem Luohanquan stammende Form enthält viele verborgene Techniken und Kombinationen. Sie kombiniert in einem sehr ausgewogenen Mass Go- und Ju-Aspekte miteinander. Die chinesische Bezeichnung der Kata lautet Shibashou und deutet auf ihre Verwandschaft mit Bodhidharmas Shiba luohan shou (die 18 Hände der Buddha Schüler), aus denen sie abgeleitet ist. Seipai (jap.) und Shiba (chin.) bedeuten beide 18. Die Kata setzt sich aus 18 grundlegenden Techniken zusammen. Man nimmt an, dass auf der Grundlage dieses Zahlenkonzeptes weitere Kata erarbeitet wurden, wie 36 (Sanseiru), 54 (Wuseshi oder Gojushiho), 108 (Ibairinpa) und andere mehr. (Schrittfolge)

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