Kihon Kata sind nicht "richtige" kata per se. Sie werden hauptsächlich verwendet, um Grundtechniken zu lehren, lernen und zu üben. Die Kyokushin Übungskata sind einfach in Prinzip, aber sie können sehr komplex gestaltet werden. Vorgeschrieben ist lediglich das Schrittdiagramm (jap.: Embusen). Welche Technik in welcher Stellung ausgeführt werden soll, liegt im Ermessen des Trainers. Sie sind Übungen für Gleichgewicht, Koordinierung und Technik.

Ju Kata (Zehn-Schritt- oder Stern-Kata)

Diese Kata bildet ein sehr grundlegendes Muster mit nur der Hälfte von Schritten, wie sie eine normale Anfänger-Kata - wie z.B. die Taikyoku Sono Ichi - hat. Es ist eine Gleichgewichtsübung; die einfachste Variation davon schließt eine Stellung (Zenkutsu Dachi) und einen Block (Mae Gedan Barai) ein. Jedoch kann jede mögliche Kombination von Positionen und von Techniken verwendet werden, und die Schlichtheit des Schrittmusters selbst kann durch die Kompliziertheit der verwendeten Stellungen und Techniken bald überholt werden. (Schrittfolge)

Kihon Kata Sono Ichi

Eine einfache zehn Schritt Kata, wie sie auch von "World Oyama Karate" verwendetet wird. Wie mit Ju Kata soll der Zweck dieser Kata das Üben von Gleichgewicht und Koordinierung sein, beide erfordern mit jeder Bewegung Richtungswechsel. Durch die (vom Trainer) frei wählbare Kombination von Techniken und Stellungen kann für größere Vielfalt und Komplexität gesorgt werden. (Schrittfolge)

Kihon Kata Sono Ni

Diese Kata dient einem ganz anderen Zweck als die vorgenannte. Mit insgesamt 32 Schritten ist sie wesentlich länger als die Taikyoku Kata. Diese Kata ist eine "Stellungskata", in der die vier wichtigsten Bewegungsstellungen (Zenkutsu Dachi, Kokutsu Dachi, Sanchin Dachi, Kiba Dachi) mit entsprechenden Schlagtechniken geübt werden. Sie folgt im Schrittmuster (Embusen) der H-Form, wie sie auch den Taikyoku Kata zugrunde liegt. Diese Kata ist in der Schritt- und Technikfolge weitgehend vorgeschrieben, wenngleich auch hier von manchen Trainern Variationen trainiert werden. (Schrittfolge)

Im IKF-Training gibt es auch eine Übungs-Kata, die aus einer 24-Schritt-Folge besteht: Einen Schritt vorwärts, Wendung, Schritte in die Gegenrichtung, in der nächsten Technikfolge wieder zurück. Die Schwierigkeit liegt hier darin, dass es sich - abhängig von der Zählposition - um Ein- oder Zwei-Schritt-Folgen handelt. Auch hier können die Techniken und Stellungen variiert werden. Die Grundkombination ist Zenkutsu Dachi und Mae Gedan Barai, sowie Zenkutsu Dachi und Chudan Gyaku Tsuki.

Kyu Kata

Eine Besonderheit in der gesamten Karate-Szene bilden die Kyu Kata des Kyokushin Karate: Jede innerhalb eines Kyu vorkommende Standtechnik wird in festgeschriebener Folge hintereinander durchgeführt und Kyu für Kyu (bis einschließlich 3. Dan) in aufsteigender Folge aneinandergereiht. (Schrittfolge)